Südafrika - 12 Monate in der Regenbogennation: In de being in de vacation, ehhh! (TEIL 3)

Mittwoch, 26. Februar 2014

In de being in de vacation, ehhh! (TEIL 3)

T-Shirtvergabe
Hallo zusammen! Kurzes Farmupdate: Momentan sind wir auf der Farm selbst sehr beschäftigt, denn es läuft gerade eine Fahrradfabrik von Qhubeka an, in der aber zuerst einmal wir Freiwilligen arbeiten müssen. Das heißt, dass ich den Großteil der letzten Woche und auch das Wochenende damit verbracht habe, Rädern von Fahrrädern zusammen zu schrauben, zu balancieren, mit dem Schlauch zu versehen und, und, und. Außerdem kam eine Großbestellung für eine neue Serie "Beads"-Armbänder rein - 4000 Armbänder in vier Tagen, nach Größe sortiert und verpackt. Aber nicht, dass in Südafrika jemals Hektik aufkommen würde...
Mannschaftsfoto
Am vergangenen Wochenende ist, sozusagen zu unserem halbjährigen Jubiläum  (letzte Woche war es genau sechs Monate her!), die zweite offizielle Farmparty gestiegen, bei der um die die 50 Leute aus allen möglichen Richtungen gekommen sind. Am Freitag waren wir außerdem das erste Mal in der Tavern von Skuinsdrift, wo die Locals zum feiern hingehen. Unser Auto Simon wird heute auch wieder von der Intensivstation in der Werkstatt in Groot Marico entlassen, sodass wir endlich wieder (mehr oder weniger) selbst fahren können. Der absolute Höhepunkt darf natürlich auch nicht fehlen: Letzten Mittwoch konnte ich endlich die T-Shirts, die ich dank meiner lieben Ex-Trainer Conny und Armin Adolphs und natürlich mit Hilfe meiner Eltern nach Südafrika bringen konnte, an das Team der AG verteilen. Die Mädels haben sich total gefreut, schließlich kommt es nicht alle Tage vor, dass eine Freiwillige ihnen so tolle, neue Shirts als Trikots für die Handball AG vorbei bringt. Danke also noch einmal an die Beteiligten, das war wirklich eine gute Sache!!!

Und weiter geht er, der Urlaubsbericht Teil drei.

Mossel Bay
Mossel Bay bei Nacht
Mossel Bay fiel uns wegen der netten Lage auf einer Erhebung entlang der Küste auf - wegen mehr aber eigentlich auch nicht. Soweit wir das beurteilen konnten, handelte es sich bei Mossel Bay um eine stinknormale Küstenstadt, die aber vor allem wegen der möglichen Aktivitäten, die hier buchbar waren, bekannt ist. Aber, wie wir bisher schon feststellen konnten, ist der Ort immer nur so gut wie der Backpacker...und unserer war halt dieses Mal nicht so berauschend. Die Idee, die Leute an einer alten Bahnschiene entlang der Küste in alten Wagons schlafen zu lassen, ist durchaus gut - wurde allerdings nicht so toll umgesetzt. Abends war nichts los, generell waren wir wohl das falsche Volk für diese Unterkunft...nur ein Dorm war besetzt, wo zu guter Letzt auch noch andere Deutsche nächtigten. Voooooooll öde also. Dafür konnten wir uns aber endlich ein wenig den Schlaf zurück holen, den wir bisher hier und da mal verloren hatten.

Noch gegen Nachmittag, kurz nach unserer Ankunft, kümmerten wir uns um die Adventures, die wir vorhatten. Leider sagte man uns, dass momentan keine Paragliding-Saison sei, weshalb ein Flug nicht möglich wäre...Schade, schade. Aber erstmal wurde das Elefantenreiten von Freya und mir und der Fallschirmsprung von Freddie gebucht - dann wollten wir weitersehen.
Elefantenreiten
Am nächsten Morgen ging es, mehr schlecht als recht, zum Elefantenreiten in einem nahegelegenem Nature Reserve, wo uns Freddie absetzte, bevor er weiter zum Flugplatz in der Nähe fuhr. Gerade noch rechtzeitig kamen wir zu unserem 30-minütigen, 35€- teuren Rundritt am Reserve an, wo wir sofort und ohne große Umschwünge auf die Elefanten gesetzt wurden. Zu unserem Glück (Freya und ich sind WIRKLICH soooooooo große Pferde-Fans) wurde uns auch noch ein Reiterhelm aufgesetzt - als ob das was gebracht hätte, wenn ich tatsächlich vornüber von diesem vier Meter hohen, 60 Jahre alten Bullen gefallen wäre...
Das Reiten an sich war sehr nett, vor allem die Landschaft in dem Reserve hat mir gefallen. Auch die Guides, die wirklich sehr bemüht waren, uns etwas über Elefanten zu erzählen, waren sehr freundlich und aufgeschlossen. Dass die Elefanten nämlich "strictly scheduled" sind und entsprechend der Ritt nur dreißig Minuten dauerte und auch keine Minute länger gehen durfte, kommt nämlich daher, dass sie "angry" werden wenn sie aufhören müssen zu essen. Elefanten essen nämlich im Schnitt 16 Stunden am Tag und unterbrechen dies nur, um sich zu baden oder kurzzeitig auszuruhen. Okaaaay, na dann kann ich das ja verstehen, wir wollen ja nicht, dass die lieben Dickhäuter aufgrund von Unterernährung "angry" werden!
3...2...1...
Nach dem Ritt mussten wir noch drei Stunden auf Freddie warten, bevor wir in ein nettes Restaurant am Strand gingen, um unseren Hunger zu stillen. Anschließend besuchten wir das andere Adventure-Center im genau so anderen Backpacker (sehr viel schöner), um uns dort um unsere nächste Aktivität zu kümmern...Freya und ich blätterten ein wenig in dem Buch und fanden es immer noch sehr traurig, dass uns das Paragliden am Strand von Südafrika verwehrt bleiben sollte. Schließlich blieb nur noch eine Option: "Bungeejump?" - "Ja, okay, machen wir das." - "Okay, ist gebongt. Please book us two jumps for tomorrow!".
...BUNGEEE!!!
Diese vorschnelle Entscheidung, die mehr oder weniger aufgrund fehlender Alternativen getroffen wurde, sollten Freya und ich am nächsten Tag nach einer zweistündigen Fahrt zurück zur Bloukrains Bridge am Storms River (nahe Tsitsikamma) vielleicht bereuen. Zumindest rutschte uns das Herz wirklich in die Hose, als wir uns vor dem Sprung dummerweise noch einmal zum Aussichtspunkt begaben...Nach einigen Einweisungen und dem Gang zur Absprungplattform, die direkt unter der gewaltigen Autobahnbrücke liegt, war es dann für uns so weit. Vor allem, als ich auf einmal Freya auf der Anzeige an dem Seil hängen sah, wie sie da so hin und herschlackerte, wurde mir etwas schlecht. Schließlich ist es nochmal was ganz anderes, wenn du irgendjemanden in irgendeinem Video dort hinunterspringen siehst, oder wenn du diese Person kennst und sie vor gut einer Minute in Fleisch und Blut, mit den Klamotten die dort auf der Anzeige zu sehen waren, neben dir stand! Zum Glück lief auf der Absprungplattform die gesamte Zeit ein guter Musikmix, es sprangen in dieser Runde insgesamt 30 Leute und die Angestellten waren auch super nett und locker drauf. Mein eigener Sprung war anschließend der absolute WAHNSINN. Ich kann das auch gar nicht so genau beschreiben und brauchte sehr lange, um mir der ganzen Aktion klar zu werden, aber Fakt ist, es war wirklich einfach nur WAHNSINN. Wenn Ihr wollt, guckt euch das Video an, was ich anschließend im Shop erworben hatte und später hier hochladen werde.

Hermanus
Küste
Next Stop: Die für die optimalen Bedingungen zum Walbeobachten bekannte Küstenstadt Hermanus. Hermanus liegt bereits sehr nahe an Kapstadt, uns war also auch bewusst, dass dieses einer unserer letzten Aufenthalstorte unseres Urlaubs sein sollte. Leider hatten wir hier nicht so gutes Wetter, schon als wir ankamen war es ungemütlich und bewölkt. Dafür hatten wir ein sehr nettes Familienzimmer (etwas anderes war leider nicht mehr frei), welches in einem separaten Haus eine Querstraße entfernt vom Haupthaus des Backpackers lag. Den Abend verbrachten wir genau dort und fanden (so wie so oft) eine Gruppe Deutschsprachiger vor, die auch gerade in Südafrika Backpackerurlaub machten. Generell war es wirklich sehr erstaunlich, wie viele Deutsche sich in diesem Land tummelten...da Südafrika eigentlich gar nicht so präsent ist für den Deutschen (dachte ich jedenfalls - "Wo hin gehst du nach Afrika?" - "Nach Südafrika" - "Ja, und in welches Land in süd Afrika?" - ?!?!), hatte man mehr "anderes Volk" erwartet und irgendwie ist es schon blöd, in einem abenteuerlichen Urlaub am anderen Ende der Welt so viele Deutsche zu treffen.
Düsteres Flair
Anyway...jedenfalls erzählten uns unsere neuen Freunde auch, dass es wohl keine Wale mehr zu sehen gebe, was zwar jetzt  nicht unserem Traum, aber schon irgendwie den realistischen Erwartungen entsprach - schließlich wird die Walsaison in jeglichen Reiseführern von Mai bis November beschrieben, da versprach man sich von Mitte Dezember nicht so viel. Trotzdem hatten wir ein wenig Hoffnung, die als bald zerstört wurde. Trotzdem hatten wir einen schönen folgenden Tag in Hermanus, da die Küste eine sehr besondere Vegetation und Felsformation aufweist.
Selbst bei schlechtem Wetter hat dieses kleine Örtchen eine wirklich überragende Ausstrahlung, ich will gar nicht ahnen, wie schön es dort inklusive Wale und schönem Wetter sein könnte. Trotzdem stand gegen Mittag unser nächstes Ziel an - es sollte weiter gehen in die für Wein und gutes Essen bekannte Studentenstadt Stellenbosch, was nördlich von Hermanus und östlich von Kapstadt liegt.

Stellenbosch
Weinprobe
Schon vorher buchten wir für Stellenbosch (wie sollte es auch anders sein) eine Weintour, die sich in Kombination mit dem Backpacker buchen ließ. Dies bedeutete natürlich gleichzeitig, dass wir zwei Übernachtungen bleiben mussten, schließlich sollte keiner mehr nach einer fünfstündigen Weinprobe mit Agathe Unpower durch die Gegend cruisen. Der Backpacker an sich, entspannt und relativ zentral, war eigentlich DER Inbegriff von Backpacker. Teils abgeranzt, ziemlich zugedrönter Besitzer der aus dem nahen Osten zu stammen schien, nur fünf Parkplätze, Billardtisch, überall hängen Leute auf Sofas ab, neben dem Frühstückstisch im sehr netten und sonnigen Garten steht ein Haschpflänzchen (leider haben wir vor lachen vergessen ein Foto zu machen...). Aber vor allem von der Stadt waren wir geflasht - hier könnte man wirklich gut und gerne vergessen, dass man sich in Südafrika befindet, einem Land, das zum Teil noch zur dritten Welt gezählt wird und übrigens NICHT in Europa liegt! Stellenbosch kam uns eher vor wie eine nette südeuropäische Metropole, was höchstwahrscheinlich durch den recht hohen französischen Einfluss zur Kolonialzeit in Südafrika zu begründen ist.
Boschendal Weingut
Die Weintour, die am Morgen gegen neun Uhr los ging, war wirklich sehr nett. Zwar war alles etwas gehetzt und nur hier und da angeknackst, aber trotzdem haben wir viel über die Herstellung von Weinen, deren Geschichte, Unterschiede und vieles mehr gelernt. Ich konnte für mich nur ums Neue unterstreichen, dass ich wirklich keinen Rotwein mag. Allerdings sind wir in einer langen Diskussion einstimmig zu der Schlussfolgerung gekommen, dass das wohl am Alter liegen würde und wir in 15 Jahren bestimmt alle innige Rotweinliebhaber sein werden (höhö). Auch ein nettes Mittagessen in der französisch geprägten Gourmet-Ecke Franschhoek war in unserer Tour mit inbegriffen (wenn auch wieder sehr gehetzt). Die drei Pärchen, die aus verschiedensten Ländern kamen und mit uns die Tour fuhren, waren auch sehr interessant und wir entschlossen uns nachher gemeinsam dazu, noch einen Abstecher in die Innenstadt zu machen, weil dort ein Straßenfest mit (oh-ho) Weinverkostung sein sollte.
Weinberge
Tatsächlich, für R30 musste man sich am Anfang ein Weinglas kaufen, mit dem man an jedem x-beliebigen Stand jeden x-beliebigen Wein verkosten konnte. Außerdem war die kleine Straße gesperrt, sodass Platz war für eine aufgeweckte Sing- und Tanzgruppe aus Soweto, die dem (im Vergleich zu unseren schwarzen Locals um die Ecke) etwas steifen Publikum einheizte. Da kommt vor allem die Frage: Wieso kann eigentliche JEDE schwarze Frau und JEDER schwarzer Mann so gut singen?! Gibt's denn sowas...? Wie auch immer, nachdem wir genug hatten von dem Straßenfest und es langsam auch etwas frisch wurde (man näherte sich ja immer mehr der windigen, am eisigen Atlantik liegenden Westküste), aßen wir noch was bei einem Thai-Imbiss und ließen den Abend so ausklingen.

Kapstadt
Am nächsten Tag war es dann endlich so weit: Es sollte weiter gehen in eine der schönsten Städte der Welt, der Ort der Vielfalt überhaupt, in eine Ikone der Großstädte - nach Kapstadt, oder Mother City, wie sie die Südafrikaner liebevoll nennen. Schon die Fahrt in die Region war ein Highlight für sich, zuerst durch die letzten Weinberge Stellenboschs, dann über die letzten Küstengebirge vorm Meer.
Tafelberg
Den Ausblick, dem einen über den Pass mit Blick auf Somerset West bei schon etwas niedrigstehender Sonne zuteil wird, ist einfach nur verblüffend. Wie kann etwas so irreal, so toll aussehen? Der Wind nahm auch immer weiter zu, bis wir endlich in DIE Stadt hineinfuhren, was sofortig mit einem riesigen Verkehrstumult unterstrichen wurde - Holla die Waldfee wurde ich auf einmal gestresst in diesem vier- bis sechsspurigem Wahnsinnsverkehr. Auch Steffi mochte nicht mehr so richtig navigieren, sodass wir uns erst ein paar mal verfahren hatten (macht im Berufsverkehr im unbekannten Kapstadt besonders Spaß), bevor wir endlich unser Hotel in wirklich netter Lage in Sea Point (Stadtteil) auffinden konnten. Wir hatten zu dritt ein nettes "Studio", wie es gennant wurde, für unsere letzten vier Tage zusammen, bis Freya und Freddie mich Richtung zu Hause verlassen sollten.

Abstieg Tafelberg
Da wir wussten, dass die Wetterverhältnisse es nicht unbedingt erlauben, den Tafelberg zu besichtigen, war der Plan, immer als erstes zu versuchen, diesen Punkt abzuhaken, damit wir es nicht am Ende gar nicht geschafft hätten (die mächtige Stahlbahn hat nur zwei Pfähle, so dass die riesige Gondel bei starkem Wind, der in Kapstadt sehr häufig vorhanden ist, gefährdet ist und sie geschlossen wird). Doch nachdem wir uns bei  einem sehr nebligen Frühstück auf dem Balkon mit Ausblick auf den kleinen Berg namens "Lion's Head"  schon gegen den Tafelberg entschieden hatten, lockerte es langsam auf und wir schafften es letztendlich doch noch auf diesen wohl ältesten Berg der Erdgeschichte. Hoch fuhren wir mit der Gondel, genossen den unglaublichen und atemberaubenden Ausblick auf ganz Kapstadt mit der Bergformation der "Zwölf Apostel" im Rücken, entschieden uns aber auf einen Abstieg zu Fuß. Unsere Knie und Muskeln in den Beinen sollten es bereuen, schließlich werden bei diesem Abstieg mit monströsen Steinwegen Muskelgruppen beansprucht von denen man gar nicht wusste, dass sie existieren. Ich denke runter ist eventuell anstrengender und gar nicht unbedingt schöner, schließlich guckt man sowieso die meiste Zeit auf seine Füße und kann nur selten den Blick zum schönen Tal wenden.

Vernebeltes Camp's Bay
Am nächsten Tag ließen wir uns vom schönen Strand am Sea Point entspannen, machten ein paar Einkäufe in unserem neuen Lieblings-Gourmet-Spar (etliche Warm- und Kalttheken, Lindt-Theke, normale Fanta, Kinderriegel, frisch belegte Thunfisch-Sandwiches und, und, und...der neue Himmel auf Erden für die verkafften Freiwilligen aus Skuinsdrift) und starteten anschließend über Clifton, Camp's Bay (bestimmt schon mal beim Bachelor gesehen) und die bekannte Panorama-Küstenroute "Chapman's Peak" (bestimmt ebenfalls beim Bachelor gesehen) über Simon's Town nach Boulders Beach, was aufgrund der dort lebenden Brillenpinguinkolonie an Popularität genießt.
Boulders Pinguine
Diese wollten wir uns natürlich auch ansehen - solange beim losfahren kein Pinguin unterm Auto liegt, auf welche Möglichkeit ein paar Schilder hinwiesen, war auch alles gut. Die Pinguine sind supersüß und man könnte sie stundenlang mit diesem schönen Panorama beobachten wie sie sich ihre Löcher graben oder ins Wasser watscheln, bevor sie elegand durch dieses gleiten um für Futter zu sorgen. Eigentlich wollten wir anschließend auch noch zum Kap, was wir aufgrund unserer Fehlplanung (dieses Mal war nicht Steffi Schuld) heute nicht mehr schafften. Stattdessen fuhren wir auf dem Rückweg eine alternative Route über die andere Kapseite, sodass wir einen kurzen Abstecher in den Surferort Muizenberg und seine berühmten bunten Badehäuschen machen konnten (leider bei sich zuziehender Wolkendecke gar nicht so schön, wie etliche Bilder vorwegnahmen).

Chapman's Peak
Tag drei verbrachten wir nach einem schönen und entspannten Balkonfrühstück in der Innenstadt rund um Company's Garden und dem City Bowl. Zuerst ließen wir uns von dem netten Park innerhalb Kapstadts verzaubern, denn hier fühlt man sich erinnert an den Hyde Park in London, nur etwas dichter bewachsen und irgendwie nicht so trist, sondern so, wie es ganz Kapstadt auszustrahlen vermag - vielfältig, bunt, symphonisch und lebensfroh. Auch die unglaubliche Lage der Stadt kam bei unserem Kapstadt Spaziergang deutlich zum Vorschein. Denn egal, wo man hinsieht, Kapstadt bietet immer eine schöne Kulisse. Entweder es sind die Berge, die man fast immer im Hintergrund sehen kann, die kurzen Straßen, die immer auf etwas schönes zeigen, das Wasser, die Architektur...selbst in den nicht so schönen Vierteln wie Woodstock wird immer wieder das Gleiche unterstrichen: Kapstadt ist unendlich cool und hat irgendwie einen gewissen, unfassbaren Flair.

Boo-Kap
Wir gingen außerdem weiter westlich zum Fuße der beiden "Hügelchen" Lion's Head und Signal Hill (die die beiden Stadtteile Sea Point, Green Point, Clifton und Camp's Bay etwas von der Innenstadt abschotten) wo sich das Boo-Kap befindet, was bekannt ist durch die bunten Reihenhäuschen, die im Zuge einer Kampagne der Stadt in dieser Farbvielfalt gestrichen wurden. Auf dem Rückweg mit dem MyCiti-Bus stiegen wir außerdem, vorbei am Stadion, an der Victoria & Alfred Waterfront aus. Die Waterfront ist ein riesiger Komplex am Hafen Kapstadts, bestehend aus riesigen Schlemmerhallen, einer großen Bühne direkt am Meer, vielen Parkhäusern, netten Restaurants und Läden und außerdem aus einem der größten Kaufhäuser Afrikas - da drin kann man wirklich alles finden.

Kap der guten Hoffnung
Am vierten und letzten Tag ging es dann auch endlich mit unserer lieben, kleinen Agathe zum Kap der guten Hoffnung und zum Cape Point. Nach circa 45 Minuten waren wir am Kap-Nationalpark angekommen und konnten die schöne, unberührte Landschaft genießen. Die Strände, die zwischendurch an der Küste zu sehen waren, waren so weiß und so natürlich und auch das ein oder andere Tier wie ein Strauß oder Affe ergänzten den schönen Anblick perfekt. Am Kap der guten Hoffnung, das leider etwas überfüllt war mit gerade aus einem Reisebus platzenden Japanern, Chinesen, oder was auch immer, konnte man mittels eines kleinen Wegs den Hügel erklimmen - hier war es sehr komisch, sich darüber klarzuwerden, dass man sich gerade am südwestlichsten Punkt Afrikas befindet und man rein theoretisch, wenn man weiter schauen könnte, die Antarktis erblicken würde. Nach einem kurzen Besuch am Cape Point, wo wir es bei einem kleinen Latté und Snack bei weitreichendem Ausblick auf die False Bay beließen und nicht der Berg bestiegen, fuhren wir zurück zum Hotel. Dort wollten wir uns bloß ein wenig ausruhen, bevor wir zum Feiern noch einmal zur Partyecke auf die Long Street los wollten, schließlich würde ich in der Nacht mein 19. Lebensjahr erreichen. Aber Pustekuchen - der Plan war leider für die Katz, denn gegen späten Nachmittag fingen Freya UND Freddie an, sich im fünf-Minuten-Takt zu entleeren und halbtot auf ihren Betten rumzuliegen. Man kann halt nicht alles haben und da macht man nun mal nichts, aber ein Geburtstag, nicht nur im Sommer bei Top und Flip-Flops, sondern auch in einer der coolsten Städte überhaupt, hätte schon spektakulärer sein können. Nun galt es wenigstens zu hoffen, dass es zumindest einem von beiden über die Nacht wieder besser gehen würde, schließlich mussten sie innerhalb von zwei Tagen 1400 Kilometer fahren.

Am nächsten Morgen luden wir mehr schlecht als recht unsere Sachen ein, ich wurde an meinem neuen Backpacker, in dem ich nun fünf Tage alleine in einem Dorm schlafen sollte, rausgelassen und die beiden fuhren ebenfalls mehr schlecht als recht in Richtung Johannesburg.

Fortsetzung folgt...

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